Würzburger FV U17/1: FC Würzburger Kickers

25. März 2019

Am 24.03.2019 waren die Würzburger Kickers zu Gast in der Mainaustraße. Als Tabellenführer reisten die Roten in die Zellerau, zusätzlich mit Wind im Rücken durch eine unerwartete Niederlage des Zweiten, Greuther Fürth U 16, beflügelt – als geschlagener Derbyverlierer und in der Endabrechnung des Spieltags auf Platz 2 zurückgefallen, traten sie wieder die Heimreise an, aber der Reihe nach.

Die ersten Minuten waren von einem Abtasten der beiden Mannschaften geprägt. Keiner wollte sich aus der Deckung wagen und versuchte erstmal das Spiel zu kontrollieren. Den ersten nennenswerten Angriff starteten die Gäste über die rechte Seite, die darauffolgende Flanke wurde in der 8. Minute durch Simon Schalk aus 7 Meter vollstreckt – 1:0 für die Kicker vom Dallenberg, ein äußerst schlechter Spielbeginn für die Blauen. Lief man jetzt in eine „Klatsche“ gegen den Tabellenführer oder schüttelte man sich und fand in das Spiel. Wer die Jungs von Giuseppe Livadoti kennt, weiß das nur das Zweite greifen konnte, und so war es auch. Man fand nach und nach ins Spiel, und zwar nicht so wie die Gäste agierten, mit langen Bällen, sondern über die spielerische Komponente – eben das was diese Mannschaft auszeichnet. Nach einigen kleineren Torchancen war es dann in der 24. Spielminute so weit, eine Ecke wurde aus gut 5 Metern von Jakob Kaul zum verdienten Ausgleich mit dem Kopf in die Maschen gejagt. Kippt nun das Spiel endgültig? In der 27. Spielminute sah es so aus, als Jonas Ackermann nach einer Flanke einen Kopfball an die Querlatte setzte. Der Führungstreffer lag in der Luft und fiel nach einer Ecke mit vielen Querschlägern aber auf der Gegenseite – 2:1 für die Gäste, bitter und eine kalte Dusche für die Heimelf. Trotzdem verloren die Jungs aus der Mainau nicht den Faden und versuchten zum Ausgleich zu kommen, konnten diesen aber zumindest nicht bis zur Pause erzielen.

Halbzeit und ein paar Minuten um sich zu sammeln.

Ein Spielerkreis direkt nach der Halbzeit machte noch deutlicher – als Mannschaft will man heute hier keinen Zentimeter mehr hergeben und als Mannschaft will man als Sieger vom Platz gehen. Zuerst muss aber der Ausgleich her – und dieser fiel in der 48. Spielminute. Eine Ecke brachte Jannis Vierneisel am zweiten Pfosten gefühlvoll über den Torhüter zum Ausgleich in die Maschen – so kann es weiter gehen. Nun beherrschten die Gastgeber das Geschehen und zogen ihr gefürchtetes Kurzpaßspiel auf. Die langen Bällen der Gäste auf Ihren Mittelstürmer wurden nun ausschließlich Beute der Verteidiger, die Außenverteidiger standen defensiv sicher und versuchten, ohne komplett die Abwehr zu entblößen, das Spiel anzukurbeln. Spätestens jetzt wurde klar, das das Mittelfeld klar an die Blauen ging, und somit den Grundstein für ein deutliches Übergewicht der Blauen in der zweiten Halbzeit legten. Immer wieder wurden die Aussen- und der Mittelstürmer aussichtsreich in Position gebracht, nur irgendwie wollte der Führungstreffern nicht gelingen. Als in der vorletzten Spielminute wieder mal ein weiter Ball der Kickers in den Armen des überzeugenden WFV Keepers landete, hatte sich eigentlich jeder mit einem Unentschieden abgefunden. Trotzdem wollte der WFV noch  eine letzte Speerspitze setzen und startete über die rechte Seite eine Angriffsaktion. Ein Paß in die Schnittstelle und ein Foul 17 Meter vor dem Tor der Kickers an Ali Haidari. Der sehr gute und überlegt agierende Schiedsrichter pfiff folgerichtig Foul für den WFV. Freistoß – so nahe am Tor und einen ausgewiesenen Freistoßspezialisten in der Mannschaft – eine 8 Mann Mauer ein Ball und der Anlauf, Schuss und Tor für den WFV durch Simon Schäffer – eine Explosion innerhalb der Heimmannschaft. Anstoß – zwei Minuten Nachspielzeit – keine gefährliche Situation mehr. Schlusspfiff – und ein verdienter Sieg vor gut 320 Zuschauern für den WFV.

 

Ein Spiel, das gezeigt hat, das mannschaftliche Geschlossenheit immer noch das größte Pfund im Mannschaftssport ist. Zweimal Rückstand, zweimal zurück gekommen, ein Charaktertest, der mit Bravour bestanden wurde. Eine Leistung auf die man nicht nur aufbauen kann, eine Leistung die der Gradmesser für die kommenden Wochen sein sollte und sicherlich auch sein wird.